10 Tipps für umweltfreundliches Waschen

Wäschewaschen ist eine der Hauptursachen für das Auftreten von Mikroplastik in der Umwelt. Denn bei jedem Waschvorgang von Textilien werden Tausende von Fasern aus dem Gewebe gelöst und gelangen in Flüsse und Meere. Dabei handelt es sich leider sehr oft um erdölbasierte Plastikfasern. Jeder Einzelne kann aber etwas gegen diese Umweltverschmutzung durch Plastik tun.

Im Haushalt gibt es kaum größere Quellen der Plastikverschmutzung als das Wäschewaschen. Denn in fast allen modernen Kleidungsstücken sind Mikrofasern aus Plastik verwoben, von denen bei jedem Waschgang Tausende ausgewaschen werden. Wegen ihrer kleinen Größe können sie in Kläranlagen kaum aus dem Abwasser gefiltert werden und landen somit in den Flüssen und Meeren, wo sie viele hundert Jahre ein umweltschädigendes Dasein als Mikroplastik führen können.

Dabei kann jeder Einzelne die Zahl des beim Wäschewaschen freiwerdenden Mikroplastiks eindämmen. Man muss sich nur von alten Gewohnheiten wie 40 °C für Bundwäsche, 60°C für alles andere und 90 °C für die Bettwäsche lösen. Denn dank moderner Waschmittel werden die meisten Kleidungsstücke und Heimtextilien auch schon bei 30°C anstandslos sauber. Eine weitere Möglichkeit ist der Kauf von Kleidung, die aus plastikfreien Fasern besteht, wie beispielsweise der TENCEL™ Faser.

Hier sind zehn Punkte für ein umweltfreundlicheres Wäschewaschen, die einfach und ohne Verzicht auf Sauberkeit und Komfort umgesetzt werden können:

1. Kaufe weniger, aber qualitativ bessere Textilien

Fast Fashion ist eine der Hauptursachen für die Plastikverschmutzung der Meere, denn die billige Wegwerfmode ist voll mit kostengünstigen Plastikfasern. Wer wirklich etwas für die Umwelt tun will, sollte beim Modeeinkauf genau auf das Etikett schauen und vor allem in Alltagskleidung auf synthetische Fasern wie Polyester, Acryl oder Nylon verzichten. Es gibt erdöl- und plastikfreie Alternativen, auch aus heimischen Naturfasern, etwa Leinen oder Hanf. Auch die aus Holz hergestellten Viscose und Lyocellfasern, die biologisch abbaubar sind, bieten eine nachhaltige Alternative. Die damit gemachten Textilien behalten auch meistens länger die Form als die schnell ausleiernde „Plastikmode“ und tragen zu einer sauberen Umwelt bei.

2. 30°C Waschtemperatur genügt

Jahrzehntelang wurde uns eingeimpft, dass Buntwäsche nur bei 40°C und Bettwäsche bei 60°C sauber wird. Dabei beeinträchtigt Wasser in Kombination mit Hitze die Qualität des Garns, mit dem die Textilien gewoben sind. Vor allem Plastikfasern leiden besonders unter Hitze und werden durch zu heißes Wasser schnell ausgewaschen. Daher sind 30°C Waschtemperatur für die meisten Waschanwendungen zuhause vollkommen ausreichend, denn moderne Waschmittel sorgen auch bei dieser energiesparenden Waschvariante für gute Waschleistung.

3. Weniger Waschen

Wir waschen unsere Wäsche tendenziell zu oft. Grund dafür ist oftmals die Einfachheit aufgrund unserer elektrischen Helfer wie Waschmaschine oder Wäschetrockner. Das bedeutet nicht, dass wir künftig mit schmutziger Kleidung leben müssen - ein Pullover oder eine Jeans müssen jedoch nicht gleich gewaschen werden, wenn sie einmal getragen wurden. Kleine Verschmutzungen können ganz einfach im Waschbecken mit lauwarmem Wasser per Handwäsche beseitigt werden. Im Übrigen bleibt so auch die Kleidung länger so schön wie direkt nach dem Kauf!

4. Sanft schleudern

Moderne Waschmaschinen schleudern die Wäsche mit bis zu 1.400 Umdrehungen pro Minute. Dabei werden vor allem Plastikfasern direkt auch dem Gewebe hinaus “geschleudert“. Eine Reduktion der Umdrehungen beim Schleudern oder der Verzicht auf Schleudern, vor allem bei ohnehin schnell trocknenden synthetischen Geweben, schont die Umwelt und spart Energie.

5. Schuhe nicht in der Waschmaschine waschen

Die widerstandsfähigen Sneakers und Sportschuhe verleiten zum Waschen in der Waschmaschine, oft auch gleich mit Jeans oder Sportkleidung in einem Waschgang. Doch Reibung sorgt für Mikrofaserbruch. Daher sollten nie harte Gegenstände wie Sportschuhe, Schienbeinschoner oder Protektoren mit der normalen Wäsche mitgewaschen werden. Das gilt übrigens auch für die Nutzung von Waschbällen. Auch sie sorgen für Faserbruch in den Geweben.

6. Kleidung trennen

Die Jeans sollten nie mit feiner Unterwäsche gemeinsam gewaschen werden. Denn Textilien mit harter Oberfläche wie Jeans sorgen bei Kleidung mit weicher Oberfläche, etwa Fleecejacken, für Gewebebruch und die zerstörten Fasern werden ausgewaschen. Daher sollte Wäsche immer nach ihrer Machart getrennt gewaschen werden.

7. Wäscheleine statt Trockner

Aus modernen Haushalten ist der Wäschetrockner nicht mehr wegzudenken. Doch bei der Nutzung des Trockners brechen noch mehr Mikrofasern in der Kleidung als beim Waschen. Der Betrieb des Trockners kostet außerdem reichlich Energie. An sich trocknet die Wäsche genauso gut an der Wäscheleine oder dem Wäscheständer. Der stört im Badezimmer oder im Wirtschaftsraum nicht wirklich und schont die Umwelt nachhaltig.

8. Kurzwaschprogramme nutzen

Wir waschen unsere Wäsche oftmals zu lange. Jede Waschmaschine hat Kurzwaschprogramme, dank denen die Wäsche auch sauber, die Umwelt aber geschont wird. Denn je länger der Waschgang dauert, desto mehr Fasern brechen im Gewebe.

9. Umweltfreundliche Waschmittel benutzen

Bei Waschmittel neigen wir ebenso oft zur Überdosierung. Das macht die Wäsche nicht sauberer. Im Gegenteil, die in den Waschmitteln oft enthaltenen Schleifmittel, sogenannte Abrasive, erzeugen beim Waschen Reibung, die zu mehr Faserbruch führt. Bleiche und ein zu hoher pH-Wert sorgen ebenfalls für erhöhten Mikrofaseraustrag. PH-neutrale Waschmittel ohne Bleichmittel sind daher für Textilien und Umwelt die schonendere Variante.

10. Waschbeutel nutzen

Wer den Eintrag von Plastikfasern ins Abwasser verringern will, sollte für synthetische Textilien und Textilien mit höherem Plastikfaseranteil einen feinmaschigen Waschbeutel benutzen. Darin verhängen sich die ausgewaschenen Mikrofasern und können ordnungsgemäß in den Müll entsorgt werden. Ein Tipp: Der Guppyfriend-Waschbeutel (https://guppyfriend.com/)

 

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