Laut WWF konsumieren wir jede Woche möglicherweise mindestens 1.769 Plastikpartikel¹

Mikroplastik ist überall um uns herum und hat sich in den letzten Jahren zu einem schwerwiegenden Umweltproblem entwickelt. Dieser tückische Schadstoff befindet sich in der Luft, in der Nahrung und sogar im Trinkwasser, ohne dass wir es merken. Die Bedrohung durch Mikroplastik ist so alarmierend, dass die Europäische Kommission kürzlich eine Reihe umfassender Maßnahmen[2] zur Bekämpfung der Verschmutzung durch Mikroplastik verabschiedet hat. Das neue Verbot wirkt sich auf zahlreiche Produkte aus, darunter Kosmetika, Reinigungsmittel, Glitzer, Spielzeug, Medikamente und vieles mehr.

Aber was genau ist Mikroplastik? Als Mikroplastik gelten gemeinhin Plastikpartikel mit einem Durchmesser von bis zu 5 mm[3] aus verschiedenen Quellen, z. B. aus industriellen Prozessen und der Zersetzung von Plastikprodukten.

Auswirkungen auf die Umwelt

Mikroplastik ist so klein, dass es fast unsichtbar ist. Dennoch stellt es eine Gefahr für unsere Gesundheit dar und wirkt sich auf verschiedene Weise auf die Umwelt aus. Da jedes Jahr tonnenweise winzige Plastikteilchen im Müll landen, findet sich Mikroplastik in terrestrischen und aquatischen Ökosystemen sowie in großen und kleinen Tieren.

1. Umweltbelastung: Laut WWF landet ein Drittel des Plastikmülls durch Missmanagement in der Natur. Im Jahr 2016 waren es 100 Mio. Tonnen Plastik, die zu einer Plastikverschmutzung der Ozeane führten[4], die sich wiederum auf Wasserorganismen und damit auf die gesamte Nahrungskette auswirkte. Japanische Wissenschaftler der Universität Kyushu schätzten 2021, dass es allein in den oberen Wasserschichten der Weltmeere 24,4 Bio. Mikroplastikpartikel gibt – das entspricht 30 Mrd. Halbliter-Wasserflaschen[5]. Darüber hinaus ergab eine Überprüfung der zwischen 2019 und 2020 veröffentlichten Forschungsergebnisse, dass 60 Prozent der weltweit untersuchten Fische Mikroplastik enthielten[6]. Dies ist eine besorgniserregende Tatsache, als auchein Zeichen dafür, dass Plastik und Mikroplastik in den Lebensraum von Meerestieren eindringen und unsere Ozeane schädigen.

2. Gesundheitsrisiken: Des weiteren hat die Forschung gezeigt, dass Mikroplastik für Menschen schädlicher ist als für Tiere.Es kann Entzündungen, Zellschäden und andere gesundheitliche Probleme verursachen, wenn es in unseren Körper gelangt. Eine Studie des WWF ergab, dass der Mensch möglicherweise jede Woche mindestens 1.769 Plastikpartikel allein mit dem Trinkwasser aufnimmt. Diese alarmierende Zahl bezieht jedoch nicht jenes Mikroplastik mit ein, das wir mit dem Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten, Salz oder Gemüse konsumieren. Wer zweimal pro Woche ein halbes Pfund Fisch isst[7], verzehrt nach Angaben des WWF[8] jede Woche bis zu 182 Plastikpartikel und gegebenenfalls 1.000 Mikroplastikteilchen pro Jahr.

Nachhaltige Alternativen

Um die wachsende Bedrohung durch Mikroplastik bekämpfen zu können, ist es dringend notwendig, nachhaltige Alternative zu finden, mit denen wir die Plastikverschmutzung eindämmen und die Auswirkungen für heutige und zukünftige Generationen minimieren können.

1. Mikroplastik ist überall: in Körperpflegeprodukten, Kosmetika, Lebensmittelverpackungen, Kleidung und vielem mehr. Forschende in Irland fanden heraus, dass 91 Prozent des Mikroplastiks im Wasser rund um eine Insel etwa 1km von der Küste entfernt, von Feuchttüchern und Damenbinden stammt[9]. Da rund 90 Prozent der Feuchttücher Plastik enthalten[10], sind sie eine Hauptursache der Mikroplastikverschmutzung in den Ozeanen. Als Verbraucher können wir einen “Cradle-to-Grave“-Ansatz verfolgen um die  Auswirkungen eines Produkts in jeder Phase seines Lebenszyklus zu bewerten, indem wir verantwortungsvolle Hersteller wie Lenzing und seine Marke VEOCEL™ unterstützen. Durch bewusste Entscheidungen und die Unterstützung innovativer und nachhaltiger Lösungen können wir einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Plastikverschmutzung und der schädlichen Umweltauswirkungen leisten, die durch falsches Abfallmanagement entstanden sind

2. Indem wir Einwegplastik durch nachhaltige Alternativen ersetzen, können wir selbst etwas gegen die Plastikverschmutzung tun, z. B. durch wiederverwendbare Einkaufstaschen aus Baumwolle, Edelstahl-Flaschen oder Utensilien aus Bambus. Dieser einfache Schritt bewirkt viel.

3. Abgesehen von der  Entscheidung für nachhaltige Produkte können wir uns an verschiedenen ehrenamtlichen Initiativen beteiligen, z. B. an Strandsäuberungen, Flussufer-Renaturierungsprojekten oder Schulungs-Workshops, die über die Verschmutzung durch Mikroplastik aufklären. Unser aktiver Beitrag hat einen bedeutenden Einfluss auf den Schutz unserer Ozeane und der Umwelt vor Plastikverschmutzung.

Gemeinsam können wir gegen die schädlichen Auswirkungen von Mikroplastik vorgehen und uns für nachhaltige Alternativen entscheiden, um eine sauberere und intaktere Umwelt für künftige Generationen zu hinterlassen.


[1] http://awsassets.panda.org/downloads/plastic_ingestion_press_singles.pdf

[2] https://www.eeas.europa.eu/delegations/montenegro/reducing-microplastic-pollution-plastic-pellets_en

[3] https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/362049/9789240054608-eng.pdf?sequence=1

[4] http://awsassets.panda.org/downloads/plastic_ingestion_press_singles.pdf

[5] https://www.nationalgeographic.com/environment/article/microplastics-are-in-our-bodies-how-much-do-they-harm-us

[6] https://oceanconservancy.org/wp-content/uploads/2023/02/Microplastics-Fact-Sheet-FINAL-2.3.23.pdf

[7] https://oceanconservancy.org/blog/2021/10/18/eating-microplastics/

[8] http://awsassets.panda.org/downloads/plastic_ingestion_press_singles.pdf

[9] https://www.sciencedaily.com/releases/2020/06/200623104234.htm

[10] https://www.mcsuk.org/news/our-seas-are-swimming-in-wet-wipes-its-time-to-take-action/

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