Seit über 80 Jahren erzeugt Lenzing Fasern aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, die sowohl in der Textilindustrie als auch für Hygieneprodukte wie Feuchttücher als nachhaltige Alternative für erdölbasierte Grundmaterialien eingesetzt werden können. Hinter der Herstellung steckt freilich jede Menge einzigartiges Know-How.
Es gibt verschiedene Verfahren und Wege, wie holzbasierte Cellulosefasern erzeugt werden können. Die Lenzing Gruppe vereint dabei umfassende Kompetenz bei der Cellulosefaserherstellung mit Erfahrung in den wesentlichen Faserprozesstechnologien Viscose, Modal und Lyocell. Alle drei Fasern vereint das Ausgangsmaterial – das zertifiziert nachhaltige Holz, und dass sie am Ende wieder kompostierbar sind und wieder zur Natur zurückkehren können.
Holzbasierte Cellulosefasern werden in einem zweistufigen Prozess aus Holz hergestellt. In der ersten Stufe wird Zellstoff hergestellt. Der Herstellungsprozess von Zellstoff ist ähnlich wie beim Papier. In einer zweiten Stufe wird Zellstoff aufgelöst und Cellulosefasern werden aus der Lösung regeneriert und geformt – in entsprechende Faserlängen für die Verarbeitung in Textilien und Vliesstoffen, die für Feuchttücher, Abschminktücher, feminine Hygieneprodukte oder Beauty-Gesichtsmasken verwendet werden.
Viscoseverfahren
Die LENZING™ Viscosefasern werden in einem mehrstufigen Verfahren aus Zellstoff (Cellulose) produziert. Auch hier ist der Ursprung nachhaltig und das Verfahren stets umweltschonend.
In einem ersten Schritt wird Zellstoff durch eine Cellulosederivatisierung aufgelöst und wird zu einer honigartigen, viscosen Lösung. Die Cellulosefasern „viscose“ werden durch das Spinnen der Viscoselösung durch feine Spinndüsen ins Spinnbad regeneriert. Hier wird die ursprünglich eingesetzte Cellulose unter genau definierten Prozessbedingungen wieder vollständig regeneriert, wodurch Fasern mit bestimmten Eigenschaften und Qualitätsmerkmalen entstehen. Die Fasern werden im weiteren Prozessverlauf geschnitten, einem abgestimmten Waschverfahren unterzogen und getrocknet.
Modalverfahren
Die LENZING™ Modalfasern werden in einem Verfahren hergestellt, das mit dem Viscoseverfahren grundsätzlich vergleichbar ist. Durch gezielte Änderung relevanter Prozesseinstellungen bei der Herstellung der Spinnlösung als auch im Spinnpozess gelingt es jedoch Fasern herzustellen, welche sich vor allem durch ihre hohe Trocken- und Nassfestigkeit auszeichnen. Eine hohe Faserfestigkeit ist erforderlich, um die Formstabilität der Textilien einerseits und die Herstellung sehr feiner Garne andererseits zu erreichen.
Lyocellverfahren
Das Lyocellverfahren ist das neueste Verfahren für die Herstellung von Cellulosefasern aus Holz. Es wird seit rund 25 Jahren erfolgreich eingesetzt, ist besonders umweltschonend und der innovativste und nachhaltigste Herstellungsprozess. Der aus Holz gewonnene Zellstoff wird in einem geschlossenen Kreislauf durch Hinzugabe eines organischen Lösungsmittels gelöst und verarbeitet – und das ganz ohne Derivatisierung der Cellulose. Mit dem von Lenzing entwickelten Verfahren bleibt auch das Lösungsmittel in einem geschlossenen Kreislauf und wird zu mehr als 99 Prozent zurückgewonnen und dem Produktionsprozess immer wieder zugeführt. Lenzing hat zudem über die Jahre den Lyocell-Produktionsprozess immer weiterentwickelt und den Energieverbrauch durch kontinuierliche Optimierung stetig reduziert.
Quelle & weiterführende Information
https://www.lenzing.com/de/nachhaltigkeit/produktion
https://www.youtube.com/watch?v=sJnoVM-Jlmg