„Frag mich was“-Reihe 3.0 Teil B – Krishna Manda

Fortsetzung unserer Reihe „Frag mich was“ der Initiative #IIOH, in der wir mit Branchenexperten über Themen rund um die Nachhaltigkeit sprechen.

Falls Sie den ersten Teil unserer Reihe „Frag mich was“ mit Krishna Manda, dem Vice President Sustainability bei Lenzing, noch nicht gelesen haben, fassen wir diesen kurz zusammen. Krishna gewährte uns Einblicke in seine Ideen zum Thema Nachhaltigkeit und teilte wichtige Tipps mit uns, wie wir in unserem Alltag den Planeten schützen können.

Im zweiten Teil der Reihe setzen wir das interessante Gespräch mit Krishna über die Bedeutung der Nachhaltigkeit fort und gehen den Fragen nach, wie künftige Generationen dem Klimawandel begegnen können und wie Lenzing eine nachhaltigere Zukunft anstrebt.

Frage: Warum ist es für die jetzige Generation und künftige Generationen so wichtig, sich mit dem Klimawandel zu befassen?

Krishna: Aktuell sieht es auf der Welt so aus: Die Gletscher schmelzen, und es kommt immer häufiger zu verheerenden Überflutungen, Waldbränden und schweren Wirbelstürmen. Diese Katastrophen fordern nicht nur Menschenleben, sie zerstören auch ihre Lebensgrundlage. Wenn wir genauer hinsehen, müssen wir erkennen, dass uns nur ein kurzes Zeitfenster bleibt, um einen Wandel herbeizuführen. Unsere Welt und unsere Wälder sind wunderschön, und trotzdem holzen wir sie ab, um Futter für Tiere anzubauen, die später auf unserem Teller landen – und das in einem rasanten Tempo. Tatsächlich gibt es für die heutige Generation kaum etwas wichtigeres als den Klimawandel. Wir können diesen nicht ignorieren, wenn wir auch in Zukunft weiter gut und mit den selben Standards leben wollen. Vielmehr müssen wir ihn sehr ernst nehmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

 

Frage: Wie können Endkonsumenten die Initiative #ItsInOurHands unterstützen?

Krishna: Wenn Verbraucher etwas kaufen, müssen sie sich das Produkt genau anschauen und überlegen, ob sie es wirklich brauchen. Ist dies der Fall, stellt sich als nächstes die Frage, ob es sich um ein nachhaltiges Produkt handelt. Wird dieses Produkt meinen Anforderungen gerecht? Vielen könnte die Beantwortung dieser Frage schwerfallen. Mit der Initiative #ItsInOurHands möchten wir Verbrauchern ermöglichen, andere Optionen zu finden sowie darauf hinzuweisen welche Produkte nachhaltig sind.

Wenn Sie beispielsweise Produkte für Ihre Kinder verwenden, wie ich für meine Tochter, dann möchten Sie auch Gewissheit haben, dass die Produkte keinesfalls schädlich sind. Egal, ob es sich um Chemikalien oder nicht hautfreundliche bzw. harte Materialien handelt, wir möchten sicher sein, dass das Kind keinen Ausschlag bekommt. Feuchttücher oder Windeln müssen unbedingt weich sein und ihren Zweck erfüllen, gleichzeitig sollten sie aber auch nachhaltig hergestellt sein. VEOCEL™ Lyocellfasern botanischen Ursprungs zum Beispiel sind sanft zur Haut und tragen aufgrund der biologischen Abbaubarkeit nicht zur Wasserverschmutzung oder dem Mikroplastikproblem bei. Möglicherweise ziehen Sie auch Mehrwegprodukte in Betracht, wo immer dies möglich ist.

Somit können Sie ihren Konsum immer weiter senken. In manchen Fällen können Sie sogar die Lebensdauer von Produkten verlängern, sofern es sich um Gebrauchsgüter handelt. Sie könnten auch andere Menschen für einen verantwortungsbewussteren Konsum sensibilisieren. Dabei helfen Gespräche, in denen Sie einerseits Fragen stellen und andererseits aber auch Verständnis zeigen.

 

Frage: Wie will Lenzing eine klimaneutrale Zukunft erreichen?

Krishna: Als Unternehmen setzt sich Lenzing stark für die Abschwächung des Klimawandels ein. Wir haben uns ein wissenschaftlich fundiertes Klimaziel gesetzt, das von einer Dritten unabhängigen Organisation geprüft wurde. Somit stellen wir sicher, dass wir auch ambitioniert genug vorgehen. Sobald ein Ziel gesetzt ist, müssen konkrete Maßnahmen ergriffen werden, damit das Klima tatsächlich weniger belastet wird und das Ziel auch erreicht werden kann.

Wir setzen in unseren Anlagen auf erneuerbare Energie und ersetzen an manchen Standorten Kohle durch Erdgas, das weniger CO2-Emissionen produziert. Wir arbeiten aktiv mit unseren Stakeholdern wie politischen Entscheidungsträger und NGOs zusammen, um die Branche diesbezüglich voranzubringen. Wir kooperieren auch mit unseren Partnern, darunter Lieferanten, Marken, Einzelhändler und Hersteller, um das Bewusstsein innerhalb der Industrie zu schärfen. Außerdem unterstützen wir Endkonsumenten dabei, ihr Verhalten und ihre Konsumgewohnheiten zu ändern.

Wir können all das nicht alleine schaffen und hoffen, dass die Politik mehr finanzielle Fördermöglichkeiten für Innovationen bereitstellt und beispielsweise auch über den Preis Anreize für die Verbraucher schafft. Eine Möglichkeit bestünde darin, die Mehrwertsteuer auf wiederverwendete, reparierte und recycelte Produkte abzuschaffen oder umweltschädliche Alternativen höher zu besteuern. Dann werden sich Verbraucher natürlich für die Option entscheiden, die nicht zur Mikrofaser-Verschmutzung beiträgt und das Klima weniger belastet.

 

Frage: Was versteht man unter einer Kreislaufwirtschaft und wie wollen Sie diese erreichen?

Krishna: Das Konzept basiert auf der Begrenztheit der Ressourcen. Vereinfacht ausgedrückt, sollen diese solange wie möglich genutzt werden, um Wert zu schaffen und Abfälle zu vermeiden. Bei Lenzing ist dieser Kreislauf erfreulicherweise bereits fest verankert. Unser gesamtes Geschäftsmodell basiert auf der Kreislaufwirtschaft, bei der wir erneuerbare Ressourcen einsetzen. Wir entnehmen der Natur nachhaltig angebautes Holz und am Ende der Lebensdauer von Fasern kann sich der Kreislauf mit der Natur schließen indem man sie kompostiert und sie biologisch abgebaut werden. Wir betreiben eine Bioraffinerie, wo wir Holz in Zellstoff verwandeln. Daraus gewinnen wir auch Co-Produkte wie Chemikalien und Bioenergie. Außerdem basiert unsere Lyocellfaserproduktion auf einem geschlossenen Kreislaufsystem, indem das Lösungsmittel zurückgewonnen und wiedereingesetzt wird, was wiederum den Ressourcen- und Wasserverbrauch senkt. Es wird also nichts verschwendet. Darüber hinaus haben wir uns bis 2025 vorgenommen, Fasern bestehend aus einem Anteil von 50% alternativer Ressourcen bzw. Recyclingmaterial herzustellen. Noch haben wir das Ziel nicht erreicht, aber wir machen große Fortschritte.

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