Mit Forschung gegen den Klimawandel

Serie: Nachhaltigkeit als akademische Disziplin - Teil 2

Für uns alle ist Nachhaltigkeit im Alltag ein wesentlicher Begriff – doch hinter den Erkenntnissen, die uns Nachhaltigkeit tagtäglich umsetzen lassen, steht intensive wissenschaftliche Forschung anökologischen Instituten weltweit. Wir holen diese wissenschaftlichen Institutionen vor den Vorhang und geben einen Einblick in ihre Arbeit – heute setzen wir unsere Serie „Forschungsinstitute quer über den Globus“ fort und stellen das Berliner Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change vor.   

Mit knapp 50 MitarbeiterInnen forscht das Institut, das 2012 von der Stiftung Mercator und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung gegründet wurde, zu den Herausforderungen des Klimawandels und zur nachhaltigen Nutzung globaler Gemeinschaftsgüter wie zum Beispiel den Meeren, Wäldern und der Atmosphäre. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Klimawandel forscht das Institut in den Bereichen des wirtschaftlichen Wachstums, der Stadt- und Infrastrukturentwicklung und zum weltweiten Umgang mit Ressourcen. Das zentrale Ziel der Forschung des Instituts ist es, Klima und Wirtschaft aus einer gemeinsamen Perspektive zu sehen – das bedeutet konkret nach Lösungen zu suchen, wie der Klimawandel begrenzt werden kann, ohne dabei die weltweite soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu gefährden.

Wie stark der Klimawandel voranschreitet

Zuletzt erhielt das Institut weltweit Aufmerksamkeit. In der Fachzeitschrift Nature wurde eine vom Institut durchgeführte und umfangreiche wissenschaftliche Studie zum Klimawandel veröffentlicht. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Klimaforschungsinstitut Climate Analytics entstand, kam zum Ergebnis, dass mindestens 85 Prozent der Weltbevölkerung vom Klimawandel beeinflusst ist.

Dafür hat das Team, das hinter der Studie mit dem Namen Machine learning-based evidence and attribution mapping of 100,000 climate impact studies steht, eine neue Forschungstechnik entwickelt: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz und Modellen wurde eine unglaubliche Zahl von 100.000 empirischen Studien mit umfangreichen Modell- und Beobachtungsdaten zu Temperaturveränderungen und Niederschlägen, die durch die Nutzung fossiler Brennstoffe oder anderen Kohlenstoffemissionen verursacht wurden, zusammengeführt. Diese Daten sind vor allem wissenschaftliche Arbeiten, welche beobachtete Klimafolgen dokumentieren. Es werden die wichtigsten und wertvollsten Themen aufbereitet- von sozialen Gefährdungen bis zu Einflüssen auf die Umwelt, etwa auf Süßwasserseen, Ökosysteme oder Gletscher.

Ein Algorithmus und die Auswirkungen der Klimakrise

Durch die algorithmische Analyse vieler verschiedener Ergebnisse, die sich auch auf solche Ereignisse wie Ernteausfälle, Überschwemmungen und Hitzewellen konzentrierten, kam das Forschungsteam zur Erkenntnis, dass zwischen Wetterextremen und menschlichen Aktivitäten eine Verbindung besteht. So kommt die Studie ebenfalls zu dem Schluss, dass die globale Erwärmung bereits 80 Prozent der Landfläche der Welt betrifft. Insgesamt ist das Ergebnis der Studie ein umfassendes, globales Bild der bisherigen Auswirkungen des von Menschen verursachten Klimawandels. „Unsere Studie lässt keinen Zweifel daran, dass die Klimakrise bereits fast überall auf der Welt zu spüren ist“, resümiert Max Callaghan, der leitende Autor der Studie.

Obwohl das Studienergebnis das erschreckende Ausmaß des Klimawandels zeigt, soll die daraus entstandene Datenbank eine einzigartige Ressource und Orientierungshilfe für klimapolitische Maßnahmen sein. MCC-Forscher Max Callaghan fasst zusammen: „Unsere Weltkarte der Klimafolgen gibt Orientierung für den globalen Kampf gegen die Erderwärmung, für regionale und lokale Risikoabschätzungen und auch für konkrete Anpassungsmaßnahmen.“

 

Die Lenzing AG arbeitet kontinuierlich mit einigen akademischen Institutionen und Einrichtungen zusammen. Erst unlängst haben wir über die Kollaboration zwischen VEOCEL™ und der SCRIPPS Institution of Oceanography der University of San Diego berichtet. In unserer Serie Forschungsinstitute quer über den Globus werden wir auf itsinourhands.com künftig weitere Universitäten und Institute weltweit vorstellen. die sich mit Nachhaltigkeit, dem Thema Klimawandel und anderen relevanten ökologischen Themen unserer Zeit beschäftigen.

Weiterführende Links:

https://www.mcc-berlin.net/

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