
Nachhaltigkeit als akademische Disziplin
Für uns alle ist Nachhaltigkeit im Alltag ein wesentlicher Begriff – doch hinter den Erkenntnissen, die uns Nachhaltigkeit tagtäglich umsetzen lassen, steht intensive, wissenschaftliche Forschung in ökologischen Instituten weltweit. Diese Forschung ermöglicht es uns, mehr über ökologische Prozesse herauszufinden und uns somit nachhaltige Alternativen für unseren Alltag zu finden. Ein Grund mehr, solche wissenschaftlichen Institutionen vor den Vorhang zu holen und einen Einblick in ihre Arbeit zu geben – daher beginnen wir unsere Serie „Forschungsinstitute quer über den Globus“ und starten mit einem Porträt der Universität für Bodenkultur in Wien.
Mit knapp 11.000 Studierenden und über 2.000 wissenschaftlichen MitarbeiterInnen ist die Universität für Bodenkultur in Wien – abgekürzt auch BOKU genannt – eine der führenden wissenschaftlichen Adressen Europas im Bereich der Life Sciences. 1872 gegründet, entwickelte sich die Universität über die letzten 150 Jahre zu einem Forschungsstandort, der sich in 15 verschiedenen Departments – von Lebensmittelwissenschaften über Biodiversitätsforschung bis hin zu Wald- und Bodenwissenschaften – auf akademischer Ebene mit Nachhaltigkeit beschäftigt. Das oberste Ziel in ihrer gesamten Forschung und Lehre ist für die Universität die Auseinandersetzung mit der nachhaltigen Sicherung und zukunftsfähigen Nutzung der natürlichen ökologischen Ressourcen sowie der Gestaltung unseres Lebensraumes.
Forschungsschwerpunkt Nachhaltigkeit
In den 15 Departments werden verschiedene Themenbereiche erforscht. Zentral sind hier unter anderem das Management natürlicher Ressourcen und der Schutz von Ökosystemen, aber auch Themen wie Sustainable Food Production, um Ernährung und Gesundheit zu sichern. Ein zentrales Engagement der Universität liegt darüber hinaus in der Erforschung des Klimawandels. Als Mitglied des Climate Change Centers Austria (CCCA) werden an der BOKU nicht nur Ursachen und Folgen des Klimawandels erforscht, sondern auch die Klimaforschungscommunity gestärkt und aktiv Aufklärung – so zum Beispiel an Schulen oder an die Öffentlichkeit – zum Klimawandel betrieben.
Nachhaltigkeit wird an der Universität aber nicht nur erforscht, sondern auch gelebt – so eröffnete die BOKU 2020 das erste universitäre Holzbau-Gebäude Wiens. Das Ilse Wallentin-Haus, benannt nach der ersten Frau, die an der Universität promovierte, ist mit seinem niedrigen CO2-Ausstoß klimaschonend und setzt ein innovatives Zeichen im Bereich der Klimaschutzes.
Doch auch abseits von Nachhaltigkeit forscht die BOKU erfolgreich an entscheidenden Themen unserer Zeit: Zuletzt entwickelte eine Forschungsgruppe, bei der Forschende der Universität federführend beteiligt waren, zwei Antikörper-Testverfahren zur Diagnose von Sars-Cov2-Antigenen.
Jubiläumsjahr 2022
2022 feiert die Universität für Bodenkultur ihr 150-jähriges Jubiläum – unter dem Motto nachhaltig vorausschauen soll der Blick vorrangig auf die Themen der kommenden 150 Jahre gerichtet werden. Dabei werden neben dem Klimawandel besonders solche globalen, ökologischen Themen wie Ressourcenknappheit oder Ernährungssicherheit in den Vordergrund gestellt. Das oberste Ziel für die Wissenschaft ist, diese Themenfelder, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft betreffen, aufzugreifen und Lösungen zu finden, die relevant und nutzbar sind. Begleitet wird das Jubiläumsjahr von vielen Veranstaltungen, Panels und Konferenzen, bei denen SpeakerInnen auf die Geschichte der Universität und ihrer Forschung zurückblicken und gleichzeitig den Fokus auf zukünftige Forschungsfelder legen.
Die Lenzing AG arbeitet kontinuierlich mit einigen akademischen Institutionen und Einrichtungen zusammen – so auch mit der BOKU. Erst unlängst haben wir über die Kollaboration zwischen VEOCEL™ und der SCRIPPS Institution of Oceanography der University of San Diego berichtet. In unserer Serie Forschungsinstitute quer über den Globus werden wir auf itsinourhands.com künftig weitere Universitäten und Institute weltweit vorstellen. die sich mit Nachhaltigkeit und anderen relevanten ökologischen Themen unserer Zeit beschäftigen.
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