Das Problem wurde lange ignoriert: Feuchttücher sind neben Plastikflaschen eine der Hauptursachen für die Verschmutzung der Meeresstrände durch Plastikmüll.
Jedes Jahr im September geht es an Großbritanniens Stränden ans große Aufräumen. Dann führt die angesehene britische Marine Conservation Society (MCS) eine groß angelegte Säuberungsaktion der Strände von Schottland bis Wales durch. Dabei haben die Meeresschützer laut BBC eine neue Gefahrenquelle für die Strände des Vereinigten Königreiches ausgemacht: Feuchttücher.
Bei der Sammlung nahm die Zahl der eingesammelten Überreste, der zwecks der Reißfestigkeit mit Plastik verstärkten Feuchttücher, um satte 50 Prozent zu. Dies ist leider sehr vielen Konsumenten nicht bekannt und so werden diese Produkte häufig einfach in die Umwelt geworfen oder fälschlicherweise über die Toilette entsorgt. Jedoch zerfallen Feuchttücher, die Kunststofffasern enthalten, wie z.B. viele Babyfeuchttücher, nur schwer bis überhaupt nicht und verschmutzen so die Kanalisationen, Abwässer und die Umwelt. 35 Feuchttücher bzw. deren Überreste sammelten die freiwilligen Helfer im Durchschnitt pro Kilometer Strand ein. Pro Strandabschnitt fanden sie satte 2.500 Stück Plastikmüll, auch das ist ein Zuwachs von 150 Stück gegenüber den Vorjahren.
Die schmutzigsten Strände gibt es laut MCS in Wales, gefolgt von England. Am saubersten sind die Ufer Schottlands, wo der Plastikmüll sogar leicht zurückgegangen ist. Um das Problem mit den Feuchttüchern in den Griff zu bekommen, empfiehlt die MCS, diese im Abfalleimer und nicht in der Toilette zu entsorgen.