Grachtenfahrten zählen zum Standardprogramm für Touristen in Amsterdam. Doch jetzt können umweltbewusste Menschen mit der NGO „Plastic Whale“ bei einer Bootsfahrt durch die Stadt gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun – Müll sammeln.
Die Idee ist einfach, aber genial. In Amsterdam wird Plastik, das in Form von PET-Flaschen oder Taschen auf den Grachten herumschwimmt, gesammelt. Aus dem recycelten Altplastik werden kleine Boote gebaut, mit denen noch mehr Plastik aus dem Wasser gefischt werden kann. Seit 2011 hat die Amsterdamer NGO „Plastic Whale“ rund 150.000 Plastikflaschen eingesammelt, aus denen bisher neun Boote gebaut wurden und sogar Möbel gefertigt werden konnten.
Gesammelt wird übrigens von Touristen. Denn die Sammelfahrten sind Teil eines nachhaltigen Tourismusprogramms. 25 Euro kostet die Plastik-Tour pro Person, ein Snack vom Amsterdamer Schokoladeproduzenten und „Plastic Whale“-Unterstützer Tony‘s Chocoloney und jede Menge spannender Geschichten über Amsterdam sind inklusive.
Damit schlagen die Amsterdamer gleich zwei Fliegen auf einen Streich. Die Touristen können die Stadt aus einer neuen Perspektive vom Wasser aus entdecken. Und die Grachten werden regelmäßig von schwimmendem Plastikmüll gesäubert. Denn auch wenn die Grachten auf den ersten Blick sauber wirken, landen aus Unachtsamkeit oder durch den Wind täglich enorme Mengen an Plastikmüll sowie Getränkedosen darin. Diese werden von den Plastikfischern mit Netzen aus dem Wasser geholt und von der NGO dem Recycling zugeführt. Das Lustigste an der Sammeltour: Der schrägste Fang des Tages erhält einen Preis. Zwei Stunden dauert eine Tour und ist sicherlich eine gut genützte Zeit bei einem Urlaub in Amsterdam.