Wussten Sie, dass der Ozean nicht nur das größte, sondern auch eines der wichtigsten Ökosysteme unseres Planeten ist? Er reguliert die Temperaturen rund um den Globus, spielt eine wichtige Rolle im Kohlenstoffkreislauf und liefert die Lebensgrundlage von Milliarden Menschen in aller Welt. Aber wussten Sie auch, dass die Menge an Plastik in den Weltmeeren bis 2050 voraussichtlich den Fischbestand übersteigen wird? Laut Schätzungen erfolgen rund 80 Prozent der Meeresverschmutzung vom Land aus und werden vom Menschen verursacht. Regierungen und Unternehmen nehmen dieses Problem nun endlich wahr – aber reicht das aus? Was können wir tun, um zu helfen?
Laut einer vom WWF in Auftrag gegebenen Untersuchung von über 2.590 Studien[1] hat die Plastikverschmutzung besorgniserregende Auswirkungen auf die Artenvielfalt und Ökosysteme der Ozeane. Die Untersuchung erfolgte auf der Grundlage von Prognosen und ergab, dass sich die Plastikproduktion bis 2040 mehr als verdoppeln wird. Folglich könnten sich die Plastikabfälle im Meer bis 2050 vervierfachen. Es könnte dann also (nach Gewicht) mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren geben. Diese erschreckende Prognose sollte uns zu denken geben, da sie unser Leben enorm beeinträchtigt. Wir müssen endlich damit beginnen, uns um unsere Zukunft zu kümmern, indem wir etwas tun, um den Plastikmüll im Ozean zu minimieren. Wie das geht, erklärt ein (englischer) Leitfaden des WWF.
Herunterspülbare Produkte kaufen
Über acht Tonnen Plastik werden jedes Jahr in die Weltmeere geschwemmt, meist aus Flüssen, vermüllten Küsten oder von verlassenen Fischereifahrzeugen. Hinzu kommt die Zunahme der verschiedenen Arten von Feuchttüchern, von denen 90 Prozent synthetische Fasern oder Kunststoffe enthalten, die nicht zerfallen[2].
Außerdem ist der Hinweis auf dem Produkt zur Herunterspülbarkeit manchmal nicht eindeutig. Obwohl die Zahl der Produkte mit der Aufschrift „Nicht herunterspülen“ zugenommen hat, gibt es auch viele Feuchttücher am Markt, die fälschlicherweise als „Herunterspülbar“ gekennzeichnet sind, sich aber tatsächlich nicht schnell zersetzen, wenn sie in die Kanalisation gelangen – und das führt dort zu schweren Verstopfungen und zur Verschmutzung der Weltmeere. Um dieses Problem zu lösen, hat Water UK, ein Verband, der die britische Wasserindustrie vertritt, das Label „Fine to Flush“ entwickelt. Es zeigt deutlich, welche Feuchttücher bedenkenlos in der Toilette heruntergespült werden können. Achten Sie beim Kauf von Pflegeprodukten auf die Kennzeichnung, und wählen Sie Produkte, die ein solches Label aufweisen oder von der International Water Services Flushability Group zertifiziert sind und in geringen Mengen unbedenklich in an die Kanalisation angeschlossenen Toiletten heruntergespült werden können.
Plastik am Strand aufsammeln
Wenn Sie das nächste Mal am Strand sind, achten Sie doch mal auf die Menge an Plastik in Ufernähe. Etwa acht bis zehn Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr im Meer. Man geht davon aus, dass Plastiktüten jedes Jahr für den Tod von über 100.000 Meerestieren und mehr als einer Million Seevögeln verantwortlich sind. Egal, ob Sie einen Strandtag mit Familie und Freunden verbringen, alleine in der Sonne liegen oder einen Spaziergang am Strand machen – packen Sie einen Beutel ein, und nehmen Sie sich die Zeit, herumliegenden Müll einzusammeln. Das hilft der Umwelt, und Sie sind Ihren Mitmenschen ein gutes Beispiel, es Ihnen gleichzutun. Sie möchten sich lieber in einer Gruppe engagieren? Kein Problem! Melden Sie sich einfach bei einer Organisation vor Ort, um an organisierten Strandsäuberungsaktionen teilzunehmen.
Nicht alle Plastikabfälle sind mit bloßem Auge sichtbar
Wenn Sie an Meeresverschmutzung denken, haben Sie vielleicht ein Bild von Plastikflaschen und -tüten vor Augen, die an der Wasseroberfläche treiben. Tatsächlich besteht das Problem nicht nur aus dem Plastikmüll, der mit bloßem Auge sichtbar ist. Wissenschaftler haben kürzlich 10.000 Mal mehr Mikroplastik auf dem Meeresgrund gefunden als an der Wasseroberfläche. Bei Mikroplastik handelt es sich um extrem kleine Plastikteile, die zwar nicht unbedingt sichtbar sind, aber dennoch eine große Gefahr für Meerestiere und unser gesamtes Ökosystem darstellen. Dieses Mikroplastik wird oft von den Tieren aufgenommen und kann eine giftige Wirkung haben. Darüber hinaus kann es auch die Luft verunreinigen und den Sauerstofffluss zwischen Meer und Atmosphäre beeinträchtigen.
Plastikabfälle sind also so viel mehr als an der Wasseroberfläche schwimmende Flaschen und Müll. Auch wenn die Wissenschaft noch nicht alle Auswirkungen von Mikroplastik auf Menschen und Meerestiere kennt, legen wir Ihnen nahe, Artikel zum Thema zu lesen und Videos anzuschauen, um mehr über dieses Problem zu erfahren und zu lernen, wie man helfen kann. Denn #ItsInOurHands – wir müssen jetzt den Grundstein für eine bessere Zukunft legen.
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[2] https://getbiom.co/blogs/news/are-biodegradable-wipes-flushable