Der "Plastic Soup Surfer"

Merijn Tinga aus den Niederlanden hat zwei Leidenschaften: das Surfen und die Umwelt. Diese hat er jetzt in einer ungewöhnlichen Umweltkampagne kombiniert. Er ist der „Plastic Soup Surfer“, der mit Heavy Boards aus zusammengeschmolzenem Plastikmüll über die Weltmeere surft und so auf die Plastikverschmutzung in den Meeren aufmerksam macht.

Der "Plastic Soup Surfer"

Dieser Mann hat eine Mission. Er will die weltweite Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll stoppen. Dabei setzt er eine Waffe ein, die auf den ersten Blick so gar nichts mit diesem Umweltproblem zu tun hat. Merijn Tinga ist Biologe und Extremsurfer, der schon mal mit dem Kite Board von den Niederlanden nach Großbritannien quer über den Ärmelkanal gleitet. Sein Talent setzt er jetzt für den Umweltschutz ein. Wo immer er auftritt, wird seine Surf-Show auch ein Appell ans Publikum, den eigenen Plastikverbrauch einzuschränken. Seine Zuschauer werden dabei eingeladen eine Resolution unterschreiben, mit der Tinga die Politik in den Niederlanden zum Verbot verschiedenster Nutzungsformen von Plastik zwingen will. Sein Surfbrett besteht übrigens aus eingeschmolzenem Plastikabfall, ein sichtbares Statement gegen das Plastikmüllproblem in den Weltmeeren.

Gestartet hat Merijn seine Kampagne mit einer Petition gegen Einweg-Plastikflaschen. Am Valentinstag 2017 legte er dem niederländischen Parlament 60.000 unterschriebene Petitionen vor – und sammelt selbstverständlich weiter. Denn das Problem, so der Surfer, wird immer schlimmer. Egal, wo er auf sein Altplastik-Surfbrett steigt, er fährt durch ein Meer aus Plastikflaschen und Plastikteilchen. „Plastik ist ein potenziell hochgefährlicher Stoff, wenn er einmal in die Umwelt freigesetzt wird“, sagt er. „Die Produzenten sollten dafür zur Verantwortung gezogen werden, was ihre Wegwerfprodukte in der Natur anrichten.“ Sein Ziel: Er will die Menge des in den Niederlanden weggeworfenen Plastiks binnen drei Jahren um 90 Prozent verringern.

Kampf gegen Plastik-Splitbälle

Weil ihm und seinen Anhängern die Anstrengungen der erdölbasierten Kunststoffindustrie viel zu langsam voranschreiten, hat er jetzt die Gerichte bemüht und die Hersteller von Splitbällen aus Plastik, in die viele Kinderspielsachen verpackt werden, wegen Umweltzerstörung verklagt. Denn die nahezu unzerstörbaren Plastikbälle, die unter anderem in Schokoladeeiern für Kinder zu finden sind, haben sich neben Plastikflaschen und anderem Einwegkunststoff wie Einkaufstüten, Plastikbecher aber auch synthetische Pflegetücher und diverse Hygieneprodukte zu einem großen Umweltproblem entwickelt. Alleine in den Niederlangen werden jährlich 75 Millionen dieser kleinen Plastikbälle weggeworfen, viele davon landen in Flüssen und Meeren. „Wir wollen dieses Wegwerffeuerwerk aus Plastikbällen von einem Gericht in den Niederlanden verbieten lassen, denn dieses Produkt ist ausschließlich zum Zweck des Wegwerfens entwickelt worden“, sagt der engagierte Umweltschützer. Um der Klage Gewicht zu verleihen, sammelt er Fotos von mit diesen Bällen verschmutzen Stränden und Flüssen.

Die Plastik-Avengers

Aus seiner Initiative ist inzwischen in den Niederlanden eine landesweite Umweltbewegung geworden. Vor knapp einem Jahr haben sich Anti-Plastik-Aktivisten in Amsterdam bei der ersten „Plastic Avenger“-Konferenz der Niederlande zusammengeschlossen, um mit rechtlichen Mitteln und dem Druck von der Straße Politiker weltweit zu einem Verbot von Einwegplastikartikel zu bewegen.
Die Aktivisten haben sich neben der Getränke- und Schokoladeneier-Industrie auch gleich den nächsten großen Gegner ausgesucht: Die Bonbon-Hersteller. Diese wollen sie zwingen, ihre Naschereien nicht mehr in Wegwerfplastik einzupacken. Merijn Tinga: „In einer Minute allein werden in den Niederlanden 16.000 Stück dieser kleinen Plastikverpackungen weggeworfen. Viele davon landen leider in die Natur. Dabei gibt es genügend Alternativen. Man muss ja nicht jedes Bonbon in einer Tüte nochmals in ein Stück Plastik einwickeln.“

Bei Verpackungen sieht man das Plastik zumeist auf den ersten Blick. Viel problematischer ist jedoch das versteckte Mikroplastik in vielen alltäglichen Produkten, etwa in Form von Peeling-Perlen in Duschgels oder erdölbasierten Fasern in Feuchttüchern. Allein achtlos weggeworfene Feucht- und Pflegetücher machen über 8% der Müllverschmutzung an den Ständen aus. Das Paradoxe dabei: Umfragen zeigen, dass Konsumenten lieber zu Feuchttüchern ohne fossiles Plastik greifen würden, doch verraten zumeist die Verpackungen nichts über die enthaltenen Grundmaterialien. Alternativen gibt es aber jetzt schon, etwa die just aus den Niederlanden stammende Marke Sweeps® mit ihrem breiten Angebot an Feuchttüchern für alle Lebenslagen. Die Feuchttücher von Sweeps® sind derzeit allerdings hauptsächlich in den Niederlanden erhältlich.

Natürlich muss jeder seinen Beitrag zum Umweltschutz beitragen, Abfälle richtig entsorgen und bewusst mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen. Dennoch bleibt zu hoffen, dass es immer mehr Leute gibt, die sich so leidenschaftlich für die Umwelt einsetzen wie Merijn Tinga, um schnelle und großartige Erfolge für die Natur erzielen zu können.

Quelle & weiterführende Informationen:

Diese Initiative wird präsentiert von

Unterstützt von

Diese Webseite setzt Cookies ein!

Einige dieser Cookies sind technisch zwingend notwendig, um gewissen Funktionen der Webseite zu gewährleisten.


Klicken Sie auf "Enable Tracking", um unsere Analyse Cookies zu akzeptieren.


Enable tracking