Der Carbon Footprint

Eine Bilanz unseres Lebensstils

Das Heizen der Wohnung, das Kochen des Abendessens oder die Autofahrt in die Arbeit - jede dieser Aktionen erzeugt CO2-Emissionen und trägt zu unserem persönlichen Carbon Footprint bei. Wie dieser entsteht und was sich hinter dem Begriff verbirgt, verraten wir im folgenden Beitrag.

Das Wetter wird immer extremer, die Erde wird stets wärmer: Während es mittlerweile auf der Erdoberfläche im Durchschnitt 1 Grad Celsius wärmer ist als 1850, wird bis 2100 ein Temperaturanstieg von 2 bis 3 Grad Celsius erwartet. Hauptverantwortlich dafür ist die Zunahme von Treibhausgasen - allen voran Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Erdatmosphäre.

Die Bilanz unseres CO2-Verbrauchs

Genau dabei kommt der Carbon Footprint ins Spiel. Dieser, auch CO2- Fußabdruck genannt, ist eine Berechnung zur Darstellung der Summe aller von uns verursachten CO2-Emissionen. Er gibt Auskunft darüber, welche Mengen an Treibhausgasen durch eine Handlung oder eine Aktivität – z.B. ein Flug mit dem Flugzeug - freigesetzt werden. Doch nicht nur Menschen erzeugen einen CO2-Fußabdruck, sondern auch Produkte, die wir konsumieren oder nutzen. Ihre Fußabdrücke entstehen durch die Summe der Emissionen, die im Zuge der Herstellung der Rohstoffe eingesetzten Materialien, wie auch bei der Benutzung und der Entsorgung entstehen.

Der Carbon Footprint lässt sich - mit mal mehr und mal weniger Aufwand - für sämtliche Handlungen berechnen und kann, neben einzelnen Personen und Produkten, auch für Dienstleistungen, private Haushalte, Unternehmen und auch für Länder beziffert werden. Angegeben wird der Carbon Footprint in CO2-Äquivalenten – denn neben Kohlenstoffdioxid werden auch die Emissionen fünf anderer klimaschädlicher Treibhausgase berücksichtigt: Methan, Schwefelhexafluorid, Fluorkohlenwasserstoffe, Perfluorcarbone und Stickstofftrifluorid. Da allerdings CO2 die größte Menge der Emissionen ausmacht, wird es als primäre Messeinheit verwendet.

Doch wieso ist CO2 klimaschädlich? CO2 ist ein Treibhausgas. Wie das Glas eines Treibhauses verhindert es, dass Wärme von der Erde ins Weltall entweicht. Eigentlich eine gute Sache, denn wenn es keinen Treibhauseffekt gäbe, hätte es auf der Erde eine Durchschnittstemperatur von minus 18 Grad Celsius. Allerdings gelangen durch unsere Emissionen rund 32 Milliarden Tonnen CO2 zusätzlich in die Atmosphäre – dadurch wird der Treibhauseffekt stärker und die Erde heizt sich mehr und mehr auf.

Die Verursacher der Emissionen

Fleischkonsum, Industrie oder der Verkehr – das sind die üblichen Verdächtigen, wenn wir an einen hohen CO2-Ausstoß denken. Ein Blick auf die Emissionen nach Wirtschaftssektoren zeigt: Der Sektor der Energie- und Wärmegewinnung verursacht ein Viertel der Emissionen, ein weiteres Viertel wird durch die Land- und Forstwirtschaft produziert. Hier ist es besonders das Treibhausgas Methan, das im Zuge der Milch- und Fleischproduktion entsteht, von wesentlicher Bedeutung. 20 % der Emissionen gehen auf das Konto der Industrie und weitere 14 % fällt durch den Verkehr an.

Große Ungleichheiten im globalen Vergleich 

Global gesehen herrschen große Ungleichheiten beim Ausstoß von Emissionen zwischen Ländern und Regionen. So war China 2020 Spitzenreiter bei den Emissionen mit rund 10 Milliarden Tonnen CO2 - dafür verantwortlich ist vor allem Chinas Einsatz von Kohlekraftwerken. Dahinter folgen die USA mit rund 5,5 Milliarden produzierten Tonnen CO2 und Indien mit 2,4 Milliarden Tonnen. Laut Schätzungen des Global Carbon Project (GCP) lag 2020 der globale durchschnittliche Pro Kopf-CO2-Ausstoß aller Menschen bei rund 4,4 Tonnen CO2 - mehr als die doppelte Anzahl des Pro-Kopf-Verbrauchs, der zum Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens benötigt wird.

Was tun, um den Carbon Footprint zu reduzieren?

Zur Reduktion der CO2-Emissionen auf individueller Ebene sind uns einige Vorschläge vertraut – vom Vermeiden von Flugreisen bis hin zur Reduktion von Fleischkonsum. Dennoch sollte man auch die eigenen Routinen hinterfragen und sich darüber Gedanken machen, wo und woraus die Produkte, die man konsumiert, eigentlich hergestellt werden - denn bereits jede kleine Veränderung des Lebensstils kann einen Beitrag zu einem kleinerem Footprint leisten. Mehr zum Carbon Footprint – Zahlen, Fakten und Wissen – gibt es in den kommenden Monaten hier auf itsinourhands.com

Quellen und weiterführende Informationen 

Was ist ein CO2-Fußabdruck? - First Climate

https://www.ucsusa.org/resources/each-countrys-share-co2-emissions

https://www.carbonbrief.org/global-carbon-project-coronavirus-causes-record-fall-in-fossil-fuel-emissions-in-2020

https://science.orf.at/v2/stories/2988476/

https://www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/15385-rtkl-klimawandel-wie-kohlendioxid-das-klima-veraendert#warum-ist-co2-schlecht-fuers-klima

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