@little.paper.plane: "5 Fragen an...eine Kleinkindpädagogin"

Nachhaltigkeit. Das Wort ist in aller Munde. In jeglichem Aspekt unseres Lebens, wird uns angeraten nachhaltiger zu danken und zu handeln. Doch was bedeutet dieses Wort eigentlich?

Nachhaltigkeit bedeutet, dass man überlegt was unsere Aktionen für Auswirkungen haben. Was unser Handeln langfristig verändern könnte und womit wir das verhindern können. Denn das oberste Ziel von Nachhaltigkeit ist die Dinge um uns herum so zu erhalten wie sie sind.

Das Wort hatte seinen Ursprung in der Forstwirtschaft, als im 18. Jahrhundert im deutschen Sprachraum Holznot herrschte. Nun ist der Holzbestand gut und Dinge, die aus Holz sind, gelten in unserer plastiklastigen Welt als besonders nachhaltig und wertvoll.

Plastikmüll ist ein Problem

Viele Wegwerfprodukte sind aber aus Plastik und nicht aus Holz und verursachen so eine unfassbare Verschmutzung. Gerade deshalb sind innovative, nachhaltige Ideen so gefragt.

Veocel stellt aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen – nämlich Holz - Fasern her, die frei von jeglichem Plastik sind. Diese nachhaltigen Fasern sind unter anderem in Wegwerftüchern, also Feuchttüchern, zu finden und machen somit den Umgang mit unserer Welt ein bisschen achtsamer.

Vor allem in Berufen, in denen man mit Wickelkindern arbeitet würde es einen riesen Unterschied machen, wenn nur noch mit nachhaltigen Feuchttüchern gewickelt werden würde.

Feuchttücher im täglichen Einsatz

Im pädagogischen Bereich gehören Feuchttücher zum täglichen Werkzeug dazu. Deshalb habe ich mit einer Kleinkindpädagogin über Nachhaltigkeit, die 14.700 jährlich (!) in ihrer Einrichtung verwendeten Feuchttücher und über die Vorbildfunktion von Erwachsenen gesprochen.

Renate, 56, aus Altach in Vorarlberg, dreifache Mutter und Kinder- und Kleinkindpädagogin seit über 20 Jahren.

Wie lange arbeitest du bereits mit kleinen Menschen?

"Ich arbeite eigentlich schon mein ganzes Leben mit Kindern. Nach dem Abschluss meiner Ausbildung als Kindergartenpädagogin, fing ich Anfang der Achtzigerjahre in einem Kindergarten an zu arbeiten. In diesen ersten Jahren meiner Laufbahn betreute ich Kinder zwischen vier und sechs Jahren, bis ich einige Jahre später meine eigenen bekam und den Beruf vorerst an den Nagel hing. Nachdem meine Kinder im Schulalter waren, stieg ich wieder ins Berufsleben ein und arbeite nun seit fast 20 Jahren in einer Einrichtung mit Kindern zwischen 1 und 3 Jahren. Für mich persönlich könnte ich mir keinen schöneren Beruf vorstellen."

Gibt es Dinge, die sich in den vergangenen Jahren in deinem Beruf verändert haben?

"Abgesehen davon, dass ich seit meinem Wiedereinstieg ins Berufsleben jüngere Kinder betreue als davor, ist es schon auffällig, dass die Kinder in Einrichtungen immer jünger werden. Zum Teil sind die Kinder erst sechs Monate alt, wenn sie das erste Mal eine Kindertagesstätte besuchen.
Was mir auch sehr stark auffällt ist, dass sich das Konsumverhalten der Familien im Vergleich zu meinen Anfangszeiten sehr verändert hat. Heute wird mehr gekauft, schneller entsorgt und weniger repariert. Kinder haben oft ein größeres Mitbestimmungsrecht wenn es darum geht, was gekauft wird und sie werden allgemein viel selbstbewusster erzogen. Das ist grundsätzlich natürlich sehr positiv, allerdings bin ich der Meinung, dass immer noch die Eltern das letzte Wort bei Entscheidungen treffen sollten."

Der größte AHA Moment in deinem Berufsleben?

"In meiner nun doch langjährigen Berufserfahrung habe ich gelernt, dass man es nie allen recht machen kann, daher finde ich es wichtig, dass man auf sich selber hört und nach bestem Wissen und Gewissen handelt. Außerdem können Kinder oft viel mehr als man glaubt, beziehungsweise als man ihnen zutraut. Manchmal sollte man Kinder einfach mal machen lassen und die in ihren Gedanken und Ideen unterstützen und man wird positiv überrascht sein was dabei rauskommt."

Wie wichtig ist es dir, den Kindern Nachhaltigkeit zu vermitteln?

"Das Thema ist mir persönlich sehr wichtig und wird auch in unserer Einrichtung großgeschrieben.
Kinder brauchen was das betrifft gute Vorbilder. Wenn sie erleben, dass Erwachsene behutsam mit Ressourcen umgehen, lernen sie dies von klein auf quasi automatisch, aber genauso schauen sie sich auch verschwenderischen Verhalten von Erwachsenen ab. Daher ist es wichtig, dass man sich der eigenen Rolle als Vorbildfunktion für die kleinen immer bewusst ist."

Wie machst du das?

"Unsere Kinder sind zwar noch recht klein, dennoch verstehen die 2,5 bis 3-Jährigen schon sehr Vieles. Zum Beispiel, dass es bei der WC- Spülung eine große Taste, fürs große und eine kleine Taste fürs kleine Geschäft gibt um Wasser zu sparen. Oder dass man zum Hände abtrocknen nur 1-2 Papierhandtücher aus dem Behälter zieht und nicht ein ganzes Bündel. Sie wissen oder lernen schnell, sorgfältig mit Spielsachen umzugehen. Wenn Sachen kaputtgehen, reparieren wir diese – wenn möglich – auch vor oder mit den Kindern um Ihnen zu zeigen, dass nicht immer alles gleich weggeworfen werden muss. Die Freude über das reparierte Stück ist meistens sehr groß.
Wir bieten den Kindern immer wieder „wertloses Material“ wie Schachteln, Kartonrollen, Korken oder gebrauchte Geschenksbänder zum Werken, Experimentieren, Bauen an. Dabei wird die Phantasie angeregt, die Feinmotorik wird geschult und diverse Sinne sensibilisiert. Diese Dinge kosten quasi nichts und werden so vor dem Wegwerfen noch einmal sinnvoll verwendet.
Auch Spaziergänge, bei denen wir mit den Kindern gemeinsam auf „Müllsuche“ gehen, sind sehr eindrücklich. Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel Papier, Dosen oder Plastikflaschen wir auf unserem Weg finden. Das visuelle „Müllsuchen“ macht den Kindern nicht nur Spaß, sie äußern sich auch oft entsetzt darüber, dass da schon wieder jemand etwas einfach weggeworfen hat und wissen in dem meisten Fällen auch, dass Müll in den Mistkübel gehört."

Zum Thema Feuchttücher, wie handhabt ihr das in eurer Einrichtung?

"Da unsere Kinder zum Teil noch recht klein sind, werden die Meisten von ihnen noch gewickelt. Windeln und Feuchttücher werden von daheim mitgebracht. Wenn der Vorrat zu Ende geht, werden die Eltern dazu aufgerufen, Nachschub zu liefern."

Was sind die Vorlieben der Eltern im Bezug auf Feuchttücher? Wird darauf geachtet, dass sie nachhaltig sind?

"Wir haben ca. 30 Wickelkinder in unserer Einrichtung, die Vorlieben der Eltern sind natürlich unterschiedlich. Einigen ist es wichtig, dass die Tücher aus natürlichem Material sind, die meisten achten allerdings auf die Inhaltsstoffe der Pflegelotionen und Öle. Kennzeichnungen wie „Sensitiv“, „ohne Parfüm“, „dermatologisch getestet“ oder „ohne Alkohol, Farbstoffe oder Mineralöl“ sind oft auf den mitgebrachten Verpackungen zu lesen."

Gab es im Laufe deiner Karriere eine Veränderung im Verhalten der Eltern bezüglich Feuchttücher? Mehr Umweltbewusstsein vielleicht?

"Bezüglich Nachhaltigkeit sind mir persönlich keine großartigen Veränderungen aufgefallen. Ich kann mich aber noch an Zeiten erinnern, wo man die Kinder mit Klopapier, Wasser und Waschlappen gereinigt hat. Das Thema Nachhaltigkeit ist aber heute sehr aktuell und erreicht möglichweise mehr Personen als es früher vielleicht der Fall war."

Fällt dir als Pädagogin die seit Jahren Feuchttücher verwendet, eine Veränderung in der Haptik und der Qualität auf?

"Ich habe das Gefühl die Tücher sind weicher, saugfähiger und auch sensitiver geworden."

Wie viele Feuchttücher verwendet ihr in eurer Einrichtung ca. pro Tag?

"Im Durchschnitt verwenden wir ca 2 Feuchttücher pro Wickelkind am Tag. Bei 30 Kinder macht das ca. 60 Tücher pro Tag und 300 Tücher in der Woche. Hochgerechnet auf ein Jahr und unter Berücksichtigung der geschlossenen Tage macht das 14.700 (!) Feuchttücher im Jahr. Ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch nie wirklich Gedanken gemacht und war selber erstaunt, dass es so viele sind. Bei dieser Menge macht es natürlich einen großen Unterschied, aus welchen Materialien sie hergestellt sind."

Drei Dinge, die du allen Mamas und Papas gerne mitgeben würdest...

"Wie bereits erwähnt, sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass man eine wichtige Vorbildfunktion hat. Die Kinder ahmen nach und kopieren gutes, aber auch weniger gutes Verhalten.
Gebt euren Kindern Liebe und Geborgenheit und lasst euch nicht verrückt machen, hört auf euer Bauchgefühl."

#ItsInOurHands

 

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