Beim Joggen Müll aufsammeln, statt daran vorbeizulaufen: Plogging hält uns fit und macht gleichzeitig unsere Welt zu einem besseren Ort. Die Kombination aus Sport mit Umweltschutz ist inzwischen zu einem weltweiten Lauftrend geworden. Ob allein oder in der Gruppe: Rein in die Laufschuhe, Handschuhe an, Müllsack in die Hand und los geht’s!
Hinter dem Begriff Plogging steckt eine Zusammensetzung des Wortes „Jogging“ und dem schwedischen Verb „plocka upp“, was auf Deutsch aufheben oder aufsammeln bedeutet. Damit erklärt sich der Fitness-Trend fast schon von selbst: Während dem Lauf-Training an der frischen Luft werden achtlos am Wegrand liegen gelassene Abfälle aufgesammelt und entsorgt.
Sportlicher Kampf gegen den Plastikmüll
Seinen Ursprung hat der Trend in Stockholm: Als Initiator gilt der Umweltaktivist und Outdoor-Sportler Erik Ahlström, der die Vision verfolgte, die schwedische Hauptstadt sauberer zu machen. Gemeinsam mit mehreren Jogging-Gruppen setzte er seine Idee in die Tat um, griff zu Handschuhen und Müllsack und gründete die Marke „Plogga“. Nur wenige Monate nach Start der Plogga-Bewegung wurden mehr als 100 Plogging-Aktionen bekannt.
Nach und nach verbreitete sich der Trend durch organisierte Events auch über die Grenzen des skandinavischen Landes in die ganze Welt. Inzwischen gibt es sogar eine eigene Website mitsamt Facebook- und Instagram-Account. Unter den Hashtags #Plogging und #Plogga sind in den sozialen Netzwerken täglich neue Erfolgsgeschichten zu lesen und zu sehen: Fotos von strahlenden Gesichtern inmitten von Bergen von Müllsäcken zeigen: Plogging verbindet!
Nachhaltiges Rundumtraining für den Körper
Wer beim Joggen gleichzeitig Müll sammelt, hilft damit nicht nur der Umwelt, sondern letztlich auch seinem Körper. Denn Plogging verstärkt sogar die gesundheitlichen Effekte des Joggens. Durch das ständige Bücken, Vorbeugen und In-die-Knie-gehen werden zusätzliche Muskelgruppen an Oberschenkeln, Rücken, Bauch, Po und Schultern trainiert. Hinzu kommen noch die mit der Zeit immer schwerer werdenden Müllsäcke, die auch die Arme trainieren. Speziell in der Gruppe macht die Suche nach Müll und der Wettstreit, wer mehr davon einsammelt, richtig Spaß. Dazu gibt es mittlerweile sogar eigene Plogging-Strategien. So schichten manche kleine Müllberge entlang ihrer Laufstrecke auf und sammeln diese auf dem Rückweg ein, andere bauen noch zusätzliche Fitnessübungen in das Bücken nach dem Müll ein, um das Workout besonders effektiv zu gestalten.
Doch nicht nur für den Körper, auch für den Geist bringt das Aufräumen mehr Abwechslung auf die Strecke. Hinzu kommt die Befriedigung, aktiv etwas für die Umwelt zu tun. Dieser Aspekt dürfte viele zum Laufen animieren, die sich sonst eher nicht die Laufschuhe angezogen hätten.