Seit Juli sind die EU-Mitglieder verpflichtet, die Single-Use-Plastics-Richtlinie (SUPD) der Europäischen Union umzusetzen. Das bedeutet unter anderem, dass auf Produktverpackungen angegeben werden muss, dass in dem betreffenden Produkt Kunststoff verwendet wird. Wir haben uns die SUPD genauer angesehen und für euch einige der häufig gestellten Fragen dazu beantwortet.
Was ist die SUPD eigentlich und was bedeutet sie?
Die Single-Use-Plastics Directive ist eine Richtlinie der Europäischen Union zur Bekämpfung von Einwegplastik. Mitte 2019 wurde sie von der EU verabschiedet und seit Juli 2021 sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union dazu verpflichtet, die Inhalte der Richtlinie national umzusetzen. Das große Ziel der Richtlinie ist es, die Verschmutzung durch erdölbasiertes Einweg-Plastik deutlich zu verringern. Außerdem soll die Umsetzung der SUPD vor allem kreislauforientierte Ansätze wie Recycling und nachhaltige Mehrweg-Verpackungslösungen fördern. Die SUPD betrifft insgesamt 15 Einwegplastik-Produkte, die durch eine Reihe von Maßnahmen – einschließlich Verboten, Konsumreduktionszielen, Kennzeichnungsvorschriften und erweiterter Produzentenverantwortung – adressiert werden.
Welche Produkte betrifft die SUPD?
Die SUPD betrifft bestimmte Kunststoffeinwegprodukte, für die es Alternativen aus anderen Materialien gibt. Es geht hierbei sowohl um herkömmliche erdölbasierte Kunststoffe als auch um Biokunststoffe. Verboten sind durch die SUPD sind unter anderem Wattestäbchen, Plastikbesteck und -teller, Trinkhalme, Rührstäbchen oder Becher und Essensbehälter aus Styropor. Eine Kennzeichnungspflicht gibt es durch die SUPD für Getränkebecher, Speisenbehälter, Tabakwaren, Feuchttücher und Damenhygieneprodukte.
Was heißt die Kennzeichnung auf den Verpackungen?
Auf einer Reihe von Produkten sollen Hersteller über die negativen Auswirkungen unsachgemäßer Entsorgung informieren. Umgesetzt wird das in Form von Piktogrammen auf den jeweiligen Produkten, ohne die diese nicht mehr in Umlauf gebracht werden können – wie zum Beispiel das Piktogramm der Aufschrift „Produkt enthält Kunststoff“. Damit soll zu erkennen sein, ob das entsprechende Produkt ganz oder teilweise aus Plastik besteht. Ebenso sind auf den Piktogrammen Warnungen vor nicht fachgerechter Entsorgung und möglichen negativen Auswirkungen auf die Umwelt dargestellt.
Bedeutet die Kennzeichnung, dass die Verpackung aus Plastik ist?
Nein, bei der Kennzeichnung geht es um das jeweilige Produkt. Diese Kennzeichnung ist mittlerweile auf sämtlichen Verpackungen von Tabakwaren, Getränkebechern, Speisenbehältern, aber auch auf den Verpackungen von Monatshygieneartikeln und Feuchttüchern vorzufinden. Das Piktogramm soll darüber informieren, dass das Produkt in der Verpackung erdölbasierten Kunststoff oder Plastik enthält.
Wozu braucht es die SUPD?
Die SUPD ist ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung der Plastikkrise, indem gewisse Einwegplastik-Produkte verboten werden. Ebenso findet – bei uns KonsumentInnen – durch die SUPD eine Bewusstseinsbildung dafür statt, dass viele unserer Lieblingsprodukte, die wir täglich verwenden, Kunststoff beziehungsweise Plastik enthalten. Im Supermarkt oder Drogeriemarkt haben wir durch diese Information die Möglichkeit, mit unserem Einkaufsverhalten – wie etwa die gezielte Wahl von Produktalternativen – positiv auf die Plastikkrise einzuwirken. #ItsInOurHands
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